Aufstieg zum Ohos del Salado

Lange Zeit galt in Nachschlagewerken als Rekordhalter unter den Vulkanen, die dem Himmel am nächsten kommen, der argentinische Llullaillaco (je nach Quelle zwischen 6723 und 6739 m), gelegen in den Anden bei 25° südlicher Breite und 69° westlicher Länge, unmittelbar an der chilenischen Grenze. Dieser Vulkan brach mehrfach innerhalb des Zeitraums menschlicher Aufzeichnungen aus – in den Jahren 1854, 1868 und 1877. Es gibt selbstverständlich zahlreiche Berge vulkanischen Ursprungs, die wesentlich höher sind, doch gelten diese als erloschen oder ruhend. Als solchen betrachtete man auch den chilenischen Vulkan Ojos del Salado (6891 m), ebenfalls in den Anden an der chilenisch-argentinischen Grenze gelegen. Der letzte Ausbruch dieses Vulkans fand, nach allgemeiner Auffassung, vor etwa 1300 Jahren statt und wurde nicht durch menschliche Überlieferung dokumentiert.

Im Jahr 1993 jedoch produzierte Ojos del Salado einen kleinen Ascheauswurf. Im Krater wurden Fumarolen entdeckt – Austrittsstellen von vulkanischen Gasen und Dampf. Dies führte zu einer Neubewertung seines „Status“ und zur Einstufung als aktiver Vulkan. Heute gilt er als der höchste aktive Vulkan der Welt.

Ojos del Salado besitzt noch mehrere Rekorde. Er ist der höchste Punkt Chiles. Er ist der zweithöchste Gipfel Amerikas und der gesamten westlichen Hemisphäre – nach der 600 Kilometer weiter nördlich gelegenen Aconcagua. Ein weiterer bemerkenswerter Rekord betrifft das höchstgelegene Seegewässer der Erde. Wasser gibt es hier, am Rand der Atacama-Wüste, generell wenig: daher bildet sich auf dem Gipfel selbst keine permanente Schneekappe. Doch im Krater, auf einer Höhe von 6390 m, befindet sich ein dauerhaftes Seechen mit einem Durchmesser von etwa 100 m – das höchstgelegene stehende Gewässer auf festem Erdgrund.

Die erste Besteigung des Ojos del Salado erfolgte im Jahr 1937 durch polnische Alpinisten. Im Jahr 2007 gelang es chilenischen Forschern, mit einem Spezialfahrzeug bis auf eine Höhe von 6688 m aufzusteigen – ein Rekord, der im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet ist.

Tag 1. Ankunft in Copiapó. Die Teilnehmer der Expedition landen in der gemütlichen Stadt Copiapó, die in der Atacama-Wüste liegt. Am Flughafen wird die Gruppe von den Guides empfangen, danach erfolgt der Transfer zu einem komfortablen Hotel. Nach dem Einchecken werden Lebensmittel und Ausrüstung für den bevorstehenden Aufstieg eingekauft. Auf Wunsch kann man einen Spaziergang durch Copiapó unternehmen, die Atmosphäre dieser chilenischen Stadt spüren, historische Gebäude sehen und den lokalen Markt besuchen. Am Abend trifft sich die gesamte Gruppe zum gemeinsamen Abendessen, bei dem die Guides eine detaillierte Einweisung zur bevorstehenden Route geben und Empfehlungen zur Akklimatisierung aussprechen. Übernachtung im Hotel.

Tag 2. Fahrt zum See Laguna Santa Rosa (3700 m). Der Tag beginnt mit einem reichhaltigen Frühstück, danach fährt die Gruppe in Richtung Nationalpark Nevado Tres Cruces. Die Straße führt durch malerische Landschaften der Atacama: endlose Wüstenebenen und Gebirgsmassive wechseln sich ab. Nach mehreren Stunden Fahrt erreicht die Gruppe den Laguna Santa Rosa. Dies ist einer der schönsten Orte der Region, wo Flamingos und Guanakos leben. Hier wird das Lager aufgebaut, anschließend Mittagessen. Am Abend findet ein Akklimatisierungsspaziergang auf den umliegenden Hügeln statt. Der Tag endet mit erholsamer Ruhe unter einem außergewöhnlich klaren Sternenhimmel. Übernachtung im Lager.

Tag 3. Akklimatisationsaufstieg auf den Gipfel „7 Hermanos“ (4800 m). Früh am Morgen bricht die Gruppe zu einem Akklimatisationsausflug auf. Der Anstieg verläuft über einfache Pfade, erfordert jedoch Geduld und langsames Tempo aufgrund der Höhe. Der Gipfel bietet einen beeindruckenden Panoramablick auf schneebedeckte Bergketten und die Salzseen der Atacama-Wüste. Nach dem Aufstieg – Abstieg zum Basislager am Laguna Santa Rosa, wo ein warmes Mittagessen und Ruhe warten. Am Abend Austausch von Eindrücken und Vorbereitung auf die nächste Etappe. Übernachtung im Lager.

Tag 4. Fahrt zum Laguna Verde (4250 m). Nach dem Frühstück wird das Lager abgebaut und die Gruppe fährt weiter zum nächsten Standort – Laguna Verde. Die Fahrt dauert etwa zwei Stunden, unterwegs bieten sich wechselnde Landschaften: sandige Ebenen, vulkanische Gebirgszüge. Der „Grüne See“ beeindruckt mit seiner smaragdgrünen Farbe und dem starken Kontrast zur trockenen Umgebung. Nach der Ankunft wird das Lager aufgebaut, danach Zeit zur freien Verfügung für Erholung oder kurze Spaziergänge. Am Abend Abendessen und Besprechung der nächsten Akklimatisationsausflüge. Übernachtung im Zelt.

Tag 5. Akklimatisationsaufstieg auf den Gipfel San Francisco (6018 m). Frühmorgens Abfahrt in Richtung Vulkan San Francisco. Geländewagen bringen die Teilnehmer auf ca. 4900 m, danach beginnt der Aufstieg zu Fuß. Der Weg führt über sanfte Hänge ohne technische Schwierigkeiten. Der Gipfel wird nach 4–6 Stunden erreicht und bietet einen spektakulären Blick auf vulkanische Gebirgszüge und Lagunen der Atacama. Abstieg auf gleichem Weg und Rückkehr zum Lager am Laguna Verde. Warmes Abendessen. Übernachtung im Zelt.

Tag 6. Erholungstag und Akklimatisation am Laguna Verde. Dieser Tag dient vollständig der Regeneration und Anpassung des Körpers an die Höhe. Möglichkeit zu Spaziergängen entlang des Sees, Besuch der nahegelegenen Thermalquellen oder einfach Ruhe inmitten der Natur. Die Guides geben zusätzliche Beratung und helfen bei der Ausrüstungskontrolle. Abendessen und Vorbereitung auf den Transfer zum Lager Atacama. Übernachtung im Zelt.

Tag 7. Fahrt zum Lager Atacama (5300 m). Nach dem Frühstück Abfahrt mit Geländewagen zum Atacama-Lager am Fuß des Ojos del Salado. Die Strecke führt durch Lavafelder und offene Hochlandflächen – das Gefühl, auf einem anderen Planeten zu sein. Nach dem Aufbau des Lagers Ruhe und Akklimatisation in der Höhenstille. Übernachtung im Zelt.

Tag 8. Akklimatisationsausflug zum Hochlager (5800 m). Aufstieg zum Schutzhaus Tejos über dem Basislager, um die Anpassung an die Höhe zu verbessern. Kontrolle des Wohlbefindens und Rückkehr ins Atacama-Lager. Danach Erholung und Besprechung des Aufstiegsplans. Übernachtung im Lager.

Tag 9. Ruhetag im Lager Atacama. Erholungstage sind entscheidend für den Erfolg des Gipfelversuchs. Optional Fahrt mit den Geländewagen zurück zum Laguna Verde für optimale Regeneration. Am Abend Ausrüstungscheck und Vorbereitung auf den entscheidenden Tag. Übernachtung im Lager.

Tag 10. Aufstieg zum Hochlager Tejos (5800 m). Nach dem Frühstück Aufbruch zum letzten Lager vor dem Gipfel. Frühes Abendessen und Ruhemöglichkeit vor dem Gipfelaufstieg. Übernachtung im Zelt oder Schutzhaus.

Tag 11. Besteigung des Ojos del Salado (6893 m). Früher Start um ca. 5 Uhr. Der Gipfelanstieg nimmt 9–12 Stunden in Anspruch und führt über felsige Abschnitte und Schneefelder. Der letzte Abschnitt erfordert einen kurzen technischen Kletterteil und hohe Konzentration. Vom Gipfel öffnet sich ein unvergesslicher Blick über die grenzenlosen Weiten der Atacama. Abstieg zum Lager Atacama, Abendessen und viel verdienter Schlaf. Übernachtung im Lager.

Tag 12–13. Reservetage für Wetter oder Erholung.

Tag 14. Rückfahrt nach Copiapó. Rückkehr in die Zivilisation, Feier des Gipfelerfolgs, Zeit zum Austausch der Erlebnisse. Am Abend optionaler Weiterflug nach Santiago. Übernachtung im Hotel (optional).

Tag 15. Abreise. Die Teilnehmer treten die Heimreise an, bereichert um die Erinnerung an ein außergewöhnliches Abenteuer und die Besteigung eines der höchsten Berge der Welt.

• Internationale Flüge

• Permit für den Gipfelaufstieg

• Träger / Porter

• Persönliche Ausrüstung

• Zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit Abweichungen vom Programm

• Medizinische Versicherung und Kosten im Falle einer Evakuierung

• Persönliche Ausgaben (Getränke, Internet, Telefonate usw.)

• Alle Kosten, die durch Änderungen des Programms entstehen

Dokumente:

• Reisepass

• Flugtickets

• Medizinische Versicherung

Persönliche Ausrüstung:

• Rucksack 50–60 Liter

• Schlafsack (Komforttemperatur –25 °C bis –15 °C)

• Isomatte

• Trekkingstöcke unbedingt mit Tellern

• Steigeisen (Aluminium möglich)

• Eispickel – klassisch, mit Selbstsicherung; kann auch leichter oder kombiniert mit Skistock sein

• Helm

• Klettergurt

• Karabiner – 3 Stk.

• Tasse-Löffel-Schüssel

Bekleidung und Schuhe:

• Hochgebirgsschuhe, dreilagig oder doppelt. Doppelte – Kunststoff oder Leder. Aus Kunststoff empfehlen wir Scarpa Vega – vermutlich die wärmsten unter den doppelten Bergschuhen

• Laufschuhe oder Trekkingstiefel – idealerweise beides (Laufschuhe für den Trek zum Basislager, leichte Bergschuhe – für den Akklimatisationsausflug); grundsätzlich reichen auch Laufschuhe

• Wasserdichte Außenschicht – Jacke + Hose (von einfachen 5000/5000-Membranen bis Gore-Tex-Produkten)

• Fleeceanzug

• Funktionsunterwäsche oben + unten

• Daunenjacke mit Kapuze – dick und warm

• Warme Fäustlinge

• Dicke Handschuhe

• Dünne Handschuhe

• Bandana / Buff (Schutz vor Sonne, аuch zur Wärmeisolierung des Gesichts/ Halses verwendbar)

• Mütze

• Warme Trekking-Socken für den Gipfeltag

Sonstiges:

• Stirnlampe mit einer Leuchtdauer mindestens 12 Stunden

• Sonnenbrille

• Skimaske / Skibrille

• Thermos – 1 Liter, möglichst ohne Druckknopfverschluss

• Windschutzmaske für das untere Gesicht (ersatzweise ein Schal)

• Gamaschen

• Sonnencreme + Lippenbalsam

• Chemische Wärmepads (optional, aber sehr nützlich)

• Persönliche Reiseapotheke

• Elastische Bandage und/oder Stützbandage